Shiatsu (jap. Fingerdruck) ist eine Form der Körpertherapie und schöpft aus dem Jahrtausende alten empirischen Erfahrungsschatz der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM). Basierend auf diesen Lehren nutzen Shiatsu PraktikerInnen unter anderem das Meridiansystem, die Prinzipien von Yin und Yang und das Konzept der Fünf Elemente um Diagnosen und Behandlungsstrategien zu entwickeln.
Der Mensch ist ein faszinierendes System zahlreicher Verbindungen, die über den physischen Körper hinaus auch Geist, Psyche und Emotionen erfassen. Das Netzwerk der Meridiane eignet sich hervorragend dazu, Blockaden und Stagnation auf allen Ebenen zu beseitigen und den natürlichen Fluss der Lebensenergie (Chi) zu erhalten. Dieser freie Fluss von Chi und Blut ist wesentlich für Gesundheit, Vitalität und Wohlbefinden. In einer Shiatsu-Behandlung wird durch sanften Druck in tiefe Gewebeschichten genau das ermöglicht.
Eine holistische Betrachtung des Menschen, d.h. die Verbundenheit und wechselseitige Beeinflussung von Körper, Geist und Seele ist grundlegend in der Philosophie und Praxis von Shiatsu. Der Fokus liegt daher nicht nur auf der Beseitigung von Symptomen. Körperliche oder psychosomatische Anzeichen dienen als Ausgangspunkt für die Behandlung der eigentlichen Ursache von Beschwerden, die oft in einem tieferliegenden Ungleichgewicht zu finden ist. Ziel ist es, diese Ursache zu finden und Strategien zu entwickeln, die deren Entstehung künftig entgegenwirken. Ein Leiden wird dabei immer im individuellen Lebenskontext des Menschen betrachtet. Körperliche und mentale Verhaltensmuster einer Person spielen ebenso eine Rolle, wie die soziale und emotionale Situation.
Unser Körper verfügt über ein enormes Potential an Selbstheilungsmechanismen. Shiatsu stärkt die körpereigene Fähigkeit, sich selbst zu regulieren. Damit ist es möglich, in einen stabilen Zustand der Vitalität und Widerstandsfähigkeit zu gelangen, in dem Störungen nicht mehr so leicht entstehen oder wesentlich rascher und leichter wieder vergehen. Die vielfachen Anforderungen unserer Zeit verlangen nach einem Bewusstsein für einen präventiven Lebensstil in dem der eigenen Gesundheit so viel Wert zugesprochen wird, sie dauerhaft und aktiv zu erhalten.
Wie befreiend ist die Vorstellung, selbst dafür sorgen zu können?